Kosmetik selber machen - so einfach geht's

Kosmetik selbermachen ist wirklich nicht schwer. Wenn Sie gerne kochen oder backen, dann werden Sie schnell merken,dass es sich nicht groß von diesen Tätigkeiten unterscheidet.

Sie benötigen eine relativ genaue Waage, denn unsere Mengen bewegen sich im Gramm-Bereich und darunter, einen Mixer, Laborgläser oder Marmeladegläser und schon kann es, natürlich mit einem guten Rezept, losgehen. Sie machen sich ab nun vom Shampoo über Lippenstift bis hinunter zur Fußcreme alles selbst - in Ihrer gewählten Wirkungsweise, Konsistenz, Farbe und Duft - genau so, wie Sie es wollen.

Unsere Rezepte - Gesichtspflege

IMWITOR 375

Publiziert am 05.10.2018 11:12, von Kosmetikmacherei

Imwitor 375 lässt sich auf 3 unterschiedliche Arten verarbeiten. Diese haben wir hier kurz erklärt:

Da ist erstens die „klassische“ Methode möglich – Emulgator in der Fettphase einschmelzen und diese mit der heißen Wasserphase verbinden. Dann wie gewohnt in ein kaltes Wasserbad stellen und die Emulsion kaltrühren.

Die zweite Möglichkeit ist, auch hier den Emulgator mit der Fettphase zu schmelzen und nur mit einem Teil (ca. die Hälfte) der heißen Wasserphase zu emulgieren. Die restliche Menge wird der kalten Wasserphase Schluck für Schluck  zufügt – somit fällt das kalte Wasserbad, um die Temperatur der Emulsion zu regulieren, weg.

Die nächste und dritte Herangehensweise besteht in der Kaltverarbeitung – Imwitor 375 mit den Ölen mischen und anschließend die kalte Wasserphase zufügen und gut mixen. Bessere Ergebnisse sind jedoch im Heißverfahren entstanden.


Rahmenrezeptur für eine Creme
Fettphase: Wasserphase:
10 g Öl 32 g Hydrolat
2,5 g Butter
1 g Cetylalkohol oder Wachs Gelphase:

1,5 g Imwitor

3 g Glycerin

0,2 g Gelbildner


Diese Rezeptur kann mit den beiden ersten Rührmethoden hergestellt werden und eignet sich für einen Cremetiegel.

Rahmenrezeptur für ein Cremegel bzw. Lotion
Fettphase: Wasserphase:
10 g Öl 35 g Hydrolat
2,5 g Butter
0,3 g Gelbildner
2 g Imwitor


Diese Rezeptur kann mit den beiden ersten Rührmethoden hergestellt werden und eignet sich für einen Pumpspender oder Lotionflasche.

PHOSPHOLIPON 80H

Publiziert am 21.09.2023 14:59, von Kosmetikmacherei

Hierbei handelt es sich um ein hydriertes Lecithin, das auch ein Hauptbestandteil der menschlichen Membrane ist, mit mattierender Eigenschaft. Es  ist vor allem für  beanspruchte Haut  aufgrund seiner regenerierenden, schützenden und einhüllenden Wirkung auf die Hautbarriere geeignet.  

 Phospholipon kann als Emulgator, Co-Emulgator wie auch als hautpflegender Aktivstoff eingesetzt werden.

Auch hier gibt es zwei unterschiedliche Verarbeitungsmöglichkeiten, die wir probiert und erklärt haben:

Bei der ersten Variante wird die gewünschte Menge Phospholipon in der Wasserphase eingewogen und bei ungefähr 80 °C ca. 20 Minuten quellen lassen (am besten abdecken damit die Flüssigkeit nicht verdampft). Danach wie gewohnt zur Fettphase gießen und auf Handwärme rühren. Es empfiehlt sich, die fertige Emulsion vor dem Abfüllen noch 1-2 Tage bei Raumtemperatur abgedeckt stehen zu lassen, da sich die endgültige Konsistenz langsam entwickelt. Mit dieser Methode der Herstellung erhält man eine W/O Emulsion.

Alternativ kann das Phospholipon 80 H in der Ölphase (70-80°C) aufgeschmolzen und anschließend mit der Wasserphase (75-80°C) emulgiert werden. Hieraus resultiert eher eine Mischemulsion (O/W und W/O), die sensorisch "fetter" wirkt. Viele bevorzugen diese Variante, da sie bequemer ist.

Phospholipon lässt sich hervorragend mit Imwitor 375 und Emulgator GSC kombinieren.


Rahmenrezeptur für eine Creme
Fettphase: Wasserphase:
10 g Öl 32 g Hydrolat
3 g Butter 2 g Phospholipon
1 g Cetylalkohol oder Wachs
0,3 g Gelbildner


Diese Rezeptur kann mit den beiden  Rührmethoden hergestellt werden und eignet sich für einen Cremetiegel.
Wird diese Rezeptur ohne Cetylalkohol oder Wachs gerührt, erhält man eine flüssigere lotionartige Konsistenz.

EMULPROT

Publiziert am 21.09.2023 15:00, von Kosmetikmacherei

Emulprot, den viele von Ihnen vielleicht unter dem Namen Symbioprot M kennen werden basiert auf BIO-Milchproteinen, ist eco-zertifiziert und Naturkosmetik konform.

Er erzeugt O/W Emulsionen mit einem leichten und feuchtigkeitsspendendem Hautgefühl.
Milchproteine wirken auf die Haut beruhigend, schützend und einhüllend. Auffällig ist die „gelige“ Textur die dieser Emulgator erzeugt - kommt daher,
dass er mit Xanthan und Guarkernmehl versetzt ist, daher können Sie diese in Ihrer Rezeptur weglassen.

In Kombination mit Cetylalkohol lassen sich hier hervorragende Cremes herstellen.

Aufgrund seiner pflegenden Eigenschaften haben wir ihn, mit guten Ergebnissen, in einer Augencreme angewendet.

Hier finden Sie das Rezept unserer Rosen-Augencreme

Ideal geeignet ist dieser wunderbare Emulgator auch für fettende und unreine Haut aufgrund seiner hautberuhigenden, ausgleichenden Wirkung.
Auch für die Baby- und Kinderpflege sowie für Haarprodukte wie auch für Gesicht- und Körperpräparate ist er eine gute Wahl.

Ein weiteres besonders Merkmal stellen die verschiedenen Herstellungstechniken dar.

Das weiße Pulver kann man nämlich wie gewohnt in der Fettphase erhitzen bei ca. 70-80 °C anschließend wird es mit der heißen Wasserphase verbunden und dann einfach handwarm rühren.

Ebenso kann es auch in die Wasserphase eingearbeitet werden, diese wird auch auf ca. 70-80°C erhitzt, die ebenso heiße Fettphase unter ständigem rühren zufügen und danach wie gewohnt handwarm rühren.

Die nächste Möglichkeit wäre Symbioprot M kalt/heiß zu verarbeiten. Das bedeutet im Detail, die kalte Wasserphase der kalten Fettphase beifügen danach
lässt man Symbioprot unter ständigem Rühren in die vereinten Phasen einrieseln und weiterhin unter ständigem Rühren auf ca. 70-80°C erhitzen,
bis eine homogene Masse entstanden ist. Diese dann wie gewohnt handwarm rühren.

Hierbei wäre ein hochtouriges mixen empfehlenswert.


Rahmenrezeptur für eine Creme
Fettphase Wasserphase
10 g Öl 32 g Hydrolat
2,5 g Butter 2,5 g Emulprot
0,5 g Fettalkohol oder Wachs
kl. Msp. Gelbildner


Diese Rezeptur kann mit den beiden ersten Rührmethoden hergestellt werden und eignet sich für einen Airless Spender bzw. Pumpspender.
Wird diese Rezeptur ohne Cetylalkohol oder Wachs gerührt, erhält man eine flüssigere lotionsartige Konsistenz.