Kosmetik selber machen - so einfach geht's

Kosmetik selbermachen ist wirklich nicht schwer. Wenn Sie gerne kochen oder backen, dann werden Sie schnell merken,dass es sich nicht groß von diesen Tätigkeiten unterscheidet.

Sie benötigen eine relativ genaue Waage, denn unsere Mengen bewegen sich im Gramm-Bereich und darunter, einen Mixer, Laborgläser oder Marmeladegläser und schon kann es, natürlich mit einem guten Rezept, losgehen. Sie machen sich ab nun vom Shampoo über Lippenstift bis hinunter zur Fußcreme alles selbst - in Ihrer gewählten Wirkungsweise, Konsistenz, Farbe und Duft - genau so, wie Sie es wollen.

Unsere Rezepte - Anleitungen& Basisrezepte

Reichhaltige Körperlotion mit leichtem Auftragegefühl

Publiziert am 23.08.2023 12:40, von Kosmetikmacherei

Diese Bodylotion versorgt unsere Haut, besonders im Winter, mit viel Feuchtigkeit und Schutz gegen Umwelteinflüsse. Trotzdem bleibt sie sehr leicht und ähnelt fast einem Gel.

Fettphase:
26g Öl Ihrer Wahl
14g Sheabutter
5g Wollwachsalkohol 
0,3g Xanthan

Wasserphase:
48g Neroli Hydrolat

Wirkstoffphase:
10Tr. Gurkenextrakt
20Tr. Goldmelissenextrakt
10Tr. Grapefruitkernextrakt

1g Rokonsal
10Tr. äth. Öl oder 20Tr. Parfumöl


Zubereitung: 
Alle Rohstoffe der Fettphase in ein Becherglas einwiegen und auf der Herdplatte schmelzen. Gleichzeitig das Hydrolat in einem separaten Glas auf ca. 65-70°C erhitzen. Nun beide Phasen zusammen mischen und mit einem elektrischen Mixer kalt rühren. (Beim Abkühlen ohne Wasserbad arbeiten, da das eine bessere Konsistenz der Creme garantiert)

Wenn die Creme die richtige Konsistenz erreicht hat und auf Handwärme abgekühlt ist die Wirkstoffe, Konservierung und den Duft hinzufügen.
(Achtung die fertige Creme hat ohne ätherisches oder Parfumöl einen recht intensiven Geruch, dieser stammt vom Wollwachsalkohol.)

Utensilien

Publiziert am 08.02.2018 13:36, von Martin Gartner

Für die ersten Gehversuche im „Selberrühren“ muss es ja nicht gleich die teure Laborausrüstung sein. Die meisten der benötigten Utensilien haben Sie vermutlich in der Küche oder sie lassen sich schnell und günstig beschaffen.

Was benötige ich für den Anfang?

Also lassen Sie uns jetzt gemeinsam nachsehen, ob wir für unser „Cremerühren“ geeignete Gerätschaften finden oder ob sich vielleicht etwas zweckentfremden lässt.

Waage

Das Wichtigste ist – eine genaue Waage. Für den Anfang reicht eine Digitalwaage mit zumindest 1 g Schritten. Sollten Sie „Lunte gerochen haben“ und dieses Hobby ausbauen wollen, dann sollten Sie unbedingt auf eine teurere 0,1 g Waage umsteigen. Sie ist genauer und bei unseren kleinen Mengen können 0,5 g schon zuviel oder zuwenig sein.

Bechergläser

Zum Rohstoff-Einwiegen und Schmelzen brauchen Sie 2 Bechergläser in ca. 250 und 400 ml. Es reicht, wenn Sie zu Beginn Ihrer Rührkarriere leere gesäuberte Gurken- oder Marmeladegläser mit Schraubdeckel verwenden, das funktioniert sehr gut! Später arbeiten Sie sicher gerne mit den feuerfesten Laborbechergläsern ebenfalls in 250 und 400 ml,

Spatel & Spachtel

Für das gelegentliche Umrühren reichen Holzstäbchen. Am Besten Sie nehmen bei Ihrem nächsten Chinarestaurant-Besuch die Stäbchen mit. Sie lassen sich wunderbar im Geschirrspüler reinigen und können oft verwendet werden. Später möchten Sie eventuell auf einen Glasrührstab umsteigen.
Zum besseren Umfüllen der fertigen Creme aus dem Becherglas eignen sich sehr gut unterschiedliche Spatel und Spachtel. Vieles kann man aus dem Backzubehör zweckentfremden.

Handmixer

Zum Emulgieren, also zum Verschlagen Ihrer Creme benötigen Sie einen Handmixer, wo Sie wegen der kleinen Öffnungen in den Schraubgläsern sehr gut mit nur einem Quirl auskommen. Um softere Texturen zu erzeugen, ist ein Pürierstab besser geeignet.
Zur Not tut’s auch ein batteriebetriebener Milchschäumer (ist aber meist zu schwach und schlägt sehr viel Luft in die Creme) oder man rührt per Hand.

Tiegel & Flaschen

Bitten Sie alle Freundinnen, in Zukunft leere Tiegelchen und Flaschen nicht zu entsorgen, sondern Ihnen zu schenken. Sie werden, wenn Ihnen das „Cremerühren“ gefällt, viele benötigen. So, nun fehlt nur noch Weingeist oder ein anderer hochprozentiger Alkohol – nicht um Ihre Nerven zu beruhigen, sondern um die Gerätschaften vorher zu säubern und keimfrei zu machen.

Rezepte lesen und verstehen

Publiziert am 09.03.2019 09:59, von Martin Gartner

Hier erfahren Sie welche Phasen nötig sind um eine Emulsion zu erhalten und welche Schritte dabei zu beachten sind.

Die Bestandteile ("Phasen") einer warm gerührten Emulsion

  • Fettphase:
    Darunter versteht man Öle, Wachse, Konsistenzgeber und Emulgatoren, die zusammen abgewogen und erwärmt werden! Es ist Absicht, dass die Öle in Gramm angegeben sind, so benötigen Sie nur die Waage und nicht zusätzlich noch einen Messbecher!
  • Wasserphase:
    Sie besteht wahlweise aus Hydrolaten, Pflanzenwasser, destilliertem Wasser und einem Teil der wasserlöslichen Wirkstoffe, die nicht hitzeempfindlich sind.
  • Wirkstoffphase:
    Wie der Name schon sagt, fallen darunter alle Wirkstoffe, Extrakte, auch ätherische Öle und Parfumöle. Achtung: diese sind vorwiegend hitzeempfindlich daher nur in die lauwarme Emulsion einrühren. Nach dieser Phase wird der PH Wert überprüft und gegebenenfalls auf 5,5 mit Milchsäure oder Zitronensäure eingestellt. 
  • Konservierung:
  • Sie ist keine eigene Phase und wird bei den Wirkstoffen angegeben. Sobald in einem Rezept eine Flüssigkeit enthalten ist, ist die Konservierung unumgänglich.
    Nach der Kontrolle des PH Wertes wird die Konservierung hinzugefügt. 
  • Gelphase
    Ist ein Gemisch aus Glycerin und Xanthan. Statt Xanthan kann auch Guakernmehl, Hyaluronsäure NM und Hyaluronsäure HM verwendet werden. 
    In einem kleinen Becherglas wird zuerst das Glycerin eingewogen, danach der Gelbildner. Mit einem Glasspatel verrühren - danach kommt diese Phase in die Wasserphase und verhilft ihr zu einem Gel. 
    Diese Phase dient zur Stabilisierung der Pflege. Glycerin ist für den Erhalt der Feuchtigkeit in der Haut zuständig. 

Die Herstellung einer Emulsion

  • Die Fettphase anfertigen: Öle, Konsistenzgeber, Emulgatoren zusammen im Wasserbad auf 70-80 °C erwärmen oder im feuerfesten Becherglas direkt am Herd schmelzen und beiseite stellen.
  • Gelphase einwiegen und danach in die erhitzte o kalte Wasserphase geben. Danach entsteht ein Gel.
  • Die Wasserphase separat ebenso erhitzen. Wichtig: das Wasser darf  zwar nicht kochen aber so heiß werden, das das Becherglas beschlägt und eine zarte "Rauchfahne" aufsteigt.
  • Das erhitzte Wasser/Gelgemisch in die heiße Fettphase gießen und sofort zum Rühren beginnen, ca. zwei Minuten bis eine emulgierte noch recht flüssige Masse entstanden ist.
  • Nun gilt es die Emulsion für die Wirkstoffphase vorzubereiten - man lässt sie auf Handwärme abkühlen, indem immer wieder kurz mixt bzw. mit einem Spatel gerührt wird.
    Das Abkühlen geht schneller, wenn man das Becherglas mit der Emulsion in ein kaltes Wasserbad stellt und eine weitere Minute mixt bis eine homogene Masse entstanden ist.
  • Die Wirkstoffe jetzt in die lauwarme Emulsion einrühren.
  • Den PH- Wert überprüfen und gegeben falls mit Milchsäure oder Zitronensäure auf 5,5 einstellen.
  • Konservieren
  • Die Emulsion in gut desinfizierte Tiegel oder Flaschen abfüllen. Etiketten schreiben mit Inhalt und Verfalldatum.